Altes Holz für neue Träume
Am Gaisberg, hoch über Salzburg, liegt das Refugium von Manuela und Josef Radauer. Der Blick hinunter auf die Stadt ist atemberaubend, der Blick hinein in die mit geschichtsträchtigem Altholz veredelten Räume ebenfalls. Das Faible für besondere Hölzer kommt nicht von ungefähr: Josef Radauer betreibt die Landschaftspflege-Firma TREES und ist quasi von Berufs wegen mit Holz auf Du und Du. Gemeinsam mit Frau Manuela und ihren vier Söhnen führen sie außerdem einen Bio-Bauernhof und eine Privatschule. In der kleinen Waldorfschule „Tiere hautnah – Schule für das Leben“ bieten sie tiergestützte Pädagogik und vermitteln Schülern der 1. bis 9. Schulstufe unter anderem den Jahreskreislauf der Landwirtschaft.
Zweites Leben für alte Ställe
Weil ein Generationenwechsel vor der Tür stand, entschieden sich Manuela und Josef dafür, ins Austragshaus zu ziehen. Das ursprüngliche Austragshaus wurde vor einigen Jahren zum Schulgebäude umgebaut – also musste ein neues her. Das Ehepaar entschied sich schließlich dafür, die alten Ställe umzubauen. „Im ehemaligen Schweinestall befindet sich jetzt die Bibliothek, der Wintergarten und unser privater Wohnbereich, im alten Pferdestall das Bürogebäude“, erklärt Manuela. Viel Glas, um eine direkte Verbindung zur schönen Natur rund um den biologisch-dynamischen Bauernhof herzustellen, und viel Altholz – so präsentiert sich das fertige Bürogebäude heute dem Betrachter. Die Holzarbeiten im Innen- und Außenbereich wurden vom HOLZFORM-Team ausgeführt, die auch den einen oder anderen praktischen Tipp parat hatten.
Wer billig kauft, kauft teuer
„Unsere Philosophie ist: Wer billig kauft, kauft teuer“, unterstreicht Manuela. „Ich halte nichts von der Wegwerfgesellschaft. Wir haben gesagt, wenn wir bauen, dann richtig.“ Und das sieht man. Betritt man den ehemaligen Schweinestall hofseitig, steht man inmitten einer spektakulär-schönen Bibliothek. Über zwei Ebenen erstreckt sich der Raum, der auch von Schülern und Lehrern der Privatschule genutzt werden kann. Auch in der Bibliothek dominiert geschichtsträchtiges Altholz – eine in doppelter Hinsicht schöne Kombination. Als Lese- und Aufenthaltsbereich lockt der von HOLZFORM umgesetzte Wintergarten, der direkt an die Bibliothek anschließt. Die großen Fenster verbinden sich mit dem alten Holz und der gemütlichen Einrichtung zu einem charmanten Ganzen – ein Raum, in dem man sich einfach gerne aufhält.
Aufgrund der besonderen Lage des Grundstücks wurde das Haus dem Grund angepasst und nach vorne hin schmäler gebaut. Viel Licht zeichnet die Wohnräume aus, große Terrassen und eine Dachterrasse runden das Konzept ab. Im Inneren des modernen Baumhauses dominieren Holz, Glas und Sichtbeton. Geheizt werden die drei Geschoße, die auf rund 185 m² Wohnfläche verteilt sind, mit einer Erdwärmepumpe. Auch außen wurde der Naturaspekt konsequent umgesetzt – mit Holzschindeln. „Meine Architektin hat zu mir gesagt: Holzschindeln sind wie ein Kleid für ein Gebäude“, erinnert sich Toni und lächelt. „Diese Vorstellung hat mir sehr gut gefallen. Und bei einem Holzbau sind Schindeln einfach sehr schön. Mir war aber wichtig, dass die Schindeln genau zur Hausgröße passen. Auch da hat mich Matthias perfekt beraten.“
Wohngenuss im Baumhaus
Holzfaserdämmung, Holzschindelfassade, Photovoltaik-Anlage auf dem Dach: Das Haus von Toni fügt sich ideal in die Umgebung ein. „Das Haus ist großteils mit natürlichen Materialien gebaut, das war mir wichtig. Vor allem, dass es viel Holz beinhaltet. Ich mag dieses Gefühl einfach. Und wenn ich dann zu Hause durch die Tür gehe, habe ich die größte Freude.“ Toni lacht und schaut aus dem Fenster. Manchmal sieht er unten Rehe stehen, die durch den Garten streifen. Und von seinem modernen Baumhaus aus kann er sie in aller Ruhe betrachten.
und Gemeindezentrum Rif, Hallein. Salzburger Holzbaupreis 2015
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